Wie immer in meinen Romanen, stehen auch in „“Barfuß im Sommerregen“ am Ende die Rezepte für einige Gerichte, die im Roman eine Rolle spielen. Es macht immer ganz besonders viel Spaß, neue Gerichte auszuprobieren, oder alt bekannte Gerichte wieder zu kochen.
Unterstützt dabei werde ich meistens von meinem Sohn Felix. Er ist ein wahrer Zauberer in der Küche und ich bin immer wieder begeistert, wenn ich seine Gerichte genießen darf. Diesmal verrät er uns sein Rezept für traumhaft leckere Cannelloni:
Cannelloni mit Ricotta Spinat Füllung
(Rezept für ca. 4 – 5 Personen von Felix Schwarzhuber)
Zutaten: 250 g Cannelloni, mehrere Esslöffel frisch geriebener Parmesan oder Grana Padano zum Überbacken
Füllung: 250 g Spinat oder Mangold, 40 g Walnüsse, 2 Schalotten, Semmelbrösel, 1 Knoblauchzehe, 250 g Ricotta oder 250 g Topfen Doppelrahm, 200 g Schmand oder 200 g Hüttenkäse, 1 Ei, Olivenöl, Zucker, Salz, Pfeffer
Tomatensugo: 1 Dose Tomaten stückig, 1-2 EL Tomatenmark, 2 Tomaten, 2 Schalotten, 1 Knoblauchzehe, 1 Rosmarinzweig, 1 „Dose“ Wasser, Zucker, Salz, Pfeffer, Olivenöl, Chili
Béchamel-Sauce: 1 Rosmarinzweig, 50 g Butter, 3 EL Mehl, 100 ml Weißwein, 400 ml Milch, Salz und Pfeffer
Zubereitung: Für das Tomatensugo die Schalotten fein würfeln und in Olivenöl und etwas Zucker mitsamt dem frischen Rosmarin langsam anschwitzen. Anschließend den geschälten Knoblauch fein hacken und mit dem Tomatenmark zu den Zwiebeln geben. Alles noch anschwitzen (wenn zu trocken, einfach noch einen Schuss Olivenöl dazugeben). Die frischen Tomaten grob würfeln und mit den Dosentomaten zu den Zwiebeln geben. Die leere Dose mit warmem Leitungswasser auffüllen und in den Topf geben. Das Ganze mit Salz, Pfeffer und nach Bedarf mit Chilipulver abschmecken und ca. 30 Minuten bei geschlossenem Deckel auf niedriger Stufe köcheln lassen.
Für die Béchamel-Sauce 50 g Butter auf mittlerer Stufe schmelzen und 2-3 EL Mehl dazugeben und schnell verrühren. Dazu etwas frischen Rosmarin geben und mit 400 ml Milch und 100 ml Weißwein (am besten halbtrocken) aufgießen. Unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis die Sauce leicht angedickt ist. Mit Salz und reichlich Pfeffer würzen. Anschließend sofort von der Hitze nehmen und zur Seite stellen.
Für die Füllung den Spinat mitsamt den sehr fein gehackten Schalotten und Knoblauch in Olivenöl anschwitzen, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Die Walnüsse grob hacken und dazugeben und noch kurz mitanbraten. Salz und Pfeffer dazu. Anschließend kurz zur Seite stellen, damit der Spinat etwas abkühlen kann. Anstatt des Spinates eignet sich auch frischer Mangold, dieser muss aber vor dem Anbraten noch ca. 3 Minuten in Salzwasser blanchiert werden, um die Bitterstoffe zu entfernen. In einer Schüssel Ricotta, Schmand und das Ei gut verrühren und die Spinat/Nussmischung dazugeben. Die Masse mit ein paar Esslöffeln Semmelbrösel soweit andicken, bis sie nicht mehr zu flüssig ist und nicht mehr verläuft. Die ungekochten Cannelloni mit der Masse füllen (nicht ganz voll).
Eine große Auflaufform (am besten so groß, dass alle Cannelloni in einer Lage reinpassen) mit dem zuvor noch mal abgeschmeckten Tomatensugo füllen. Die gefüllten Cannelloni nebeneinander auf das Sugo setzen. Anschließend alles mit der Béchamel-Sauce komplett übergießen und Parmesan darüber reiben. Backzeit: ca. 50 Minuten bei 200° Ober- und Unterhitze.
Zutaten für den Teig: 500 g gesiebtes Mehl, 125 g Milch, 100 g Sahne, 30 g Hefe, 50 g zerlassene Butter, 80 g Zucker, 2 Eier
Füllung: Zwetschgen (oder Zwetschgenmus) oder Aprikosen, Zuckerstückchen, Zimt
Guss zum Überbacken: 100 g Sahne, 100 g Milch, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 – 2 Esslöffel Zucker zum Bestreuen der Rohrnudeln,
30 g Butter zum Fetten der Form
Zubereitung: Mehl in eine Schüssel geben und eine leichte Mulde in die Mitte drücken. Milch und Sahne leicht erwärmen und mit 1 Esslöffel Zucker und der zerbröselten Hefe in die Mulde geben. Mit etwas Mehl einen Vorteig machen. Diesen ca. 30 Minuten abgedeckt an einem warmen Ort gehen lassen. Dann die restlichen Zutaten dazugeben und zu einem geschmeidigen Teig kneten. Ca. 45 Minuten gehen lassen. Den Teig danach noch einmal gut durchkneten und 10-12 kleine Bällchen daraus formen. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche abgedeckt weitere 15 Minuten ruhen lassen.
Inzwischen die Zwetschgen auf einer Seite aufschneiden und den Kern entfernen (wer mag, kann auch vorsichtig die Haut abziehen). Je ein Stück Würfelzucker und Zimt in die Zwetschge geben und wieder zusammensetzen. Man kann auch Zwetschgenmus nehmen oder ganz auf eine Füllung verzichten.
Teigbällchen mit Zwetschgen füllen und gut verschließen. Dann die Teigbällchen in eine große gebutterte Auflaufform/Bratraine setzen, so dass jeweils ein kleiner Zwischenraum zwischen den Bällchen ist. In den auf ca. 180 Grad vorgeheizten Backofen geben.
Währenddessen Milch und Sahne mit dem Vanillezucker für den Guss leicht erwärmen. Das Gemisch nach ca. 15 Minuten Backzeit vorsichtig über die Rohrnudeln gießen. Danach Zucker darüber streuen und wieder zurück in den Ofen schieben. Den Ofen nach insgesamt 30 Minuten (wenn das Sahnegemisch von den Rohrnudeln aufgesaugt ist) ausschalten, und die Rohrnudeln noch ca. 5 Minuten darin stehen lassen. Besonders gut schmecken die Rohrnudeln warm mit Vanillesoße oder Vanilleeis. Aber man kann sie auch einfach so genießen.
Hannes’ saures Kartoffelgemüse
(Nach einem Rezept meiner Oma Anna)
Zutaten: 1 Kilo gekochte Kartoffeln, 1 Zwiebel, 40 – 50 g Butter, 1 Esslöffel Mehl, 2 – 3 Schöpflöffel Brühe (Rind oder Gemüse), 2 Esslöffel Zucker, 2 – 3 Esslöffel Essig, Salz, Pfeffer, Petersilie
Zubereitung: Kartoffeln mit der Schale in Salzwasser (oder Kartoffeldämpfer) kochen und etwas abkühlen lassen. Man kann auch welche vom Vortag nehmen.
Inzwischen die fein gehackte Zwiebel in etwa 40 – 50 g Butter glasig andünsten. Dann das Mehl dazugeben und ganz kurz gut umrühren. Achtung, nicht braun werden lassen! Mit heißer Rindfleisch- oder Gemüsebrühe aufgießen und rasch gut verrühren. Zucker, Salz, Essig, Pfeffer dazu und kurz unter ständigem Umrühren köcheln lassen. Die geschälten Kartoffeln in unterschiedlich dicke Scheiben (oder in Würfel) schneiden und ebenfalls dazugeben. Vorsichtig umrühren und noch etwas ziehen lassen. Eventuell noch mal mit Salz, Zucker und Essig abschmecken. Am Ende viel frische Petersilie dazu.
Das saure Kartoffelgemüse schmeckt am besten als Beilage zu gekochtem Rindfleisch, passt aber auch zu gebratenem Fisch, Würsten oder anderen Fleischgerichten.
Zutaten: 250 g Roggenmehl, 250 g Weizenmehl, 20 g frische Hefe, 1 TL Zucker, 1 TL Salz, Pfeffer, 400 ml dunkles Bier (zimmerwarm), 1 Ei, 2 EL gehackter Schnittlauch, ½ – 1 TL gemahlener Kümmel, Pflanzenfett zum Ausbacken
Zubereitung: Roggenmehl und Weizenmehl gut vermischen und in die Mitte eine Mulde drücken. Zucker und Hefe hineingeben und mit ca. 150 – 200 ml Bier aufgießen. Mit einem kleinen Teil des Mehls zu einem Vorteig verrühren und ca. 20 Minuten abgedeckt an einem warmen Platz gehen lassen. Dann restliches Bier, Salz, Kümmel, Ei, etwas Pfeffer und Schnittlauch dazugeben und zu einem glatten Teig verrühren. 20 – 30 Minuten abgedeckt im Warmen gehen lassen.
In einer Pfanne ca. 2 Fingerbreit Öl erhitzen. Mit Hilfe von zwei Teelöffeln Teig ausstechen und in das heiße Fett geben. Langsam auf jeder Seite goldbraun ausbacken, wie kleine Krapfen. Danach auf ein Küchentuch zum Abtropfen geben.
Hauberlinge sind eine herzhafte Beilage zu Gerichten mit Soße, können aber auch so gegessen werden, z.B. mit pikantem Kräuterquark oder zu einem Wurstsalat.
Rezepte (c) Angelika Schwarzhuber/Blanvalet Verlag, Fotos (c) Angelika Schwarzhuber